Pilotprojekt

Retrodigitalisierung

Im Pilotprojekt wurde die ursprünglich im Word-4.0/5.0-Format vorliegende Transkription des Krankenjournals DF5 zur Verarbeitung zunächst in ein DOCX-Word-Dokument überführt und anschließend in das TEI-Format der Text Encoding Initiative übertragen. Wir verwenden die aktuelle TEI-Version mit der Kennzeichnung P5.

Die Konvertierung griff auf die Struktur in den Editionsrichtlinien der Printausgabe zurück, bei der im Word-Dokument Seitennummerierungen mit neuen Zeilen erfasst und Zeilennummerierungen durch Tabstopps vom Textinhalt getrennt werden. Alle in der Printausgabe verwendeten Transkriptionszeichen konnten basierend auf strukturellen Merkmalen ausgelesen und in ein passendes TEI-Element konvertiert werden. Zudem wurden Entitäten wie Patienten-Referenzen oder Datumsangaben, die von Hahnemann vergebene Medikation sowie Randeinträge im TEI erfasst und gegenüber der Printedition disambiguiert. Dieser anhand des Krankenjournals DF5 entwickelte Workflow lässt sich später auf andere bereits transkribierte Krankenjournale übertragen.

DF5 Page 19
Textauszeichnung der Originalseite 19 aus dem Krankenjournal DF5
Digitale Edition

Wir verwenden die XML-Datenbank eXist in Verbindung mit dem an der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) entwickelten SADE-Framework (Scalable Architecture for Digital Editions) als Grundlage für die webbasierte digitale Edition. Diese bietet die Möglichkeit einer dynamischen Alternierung zwischen textkritischer Darstellung, Leseansicht sowie der internen TEI-Repräsentation, und integriert in einer synoptischen Ansicht zudem die Abbildung der Original-Seiten, welche sonst nur im Homöopathie-Archiv des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung zugänglich sind.

Transkriptionselemente, Patienten-Referenzen oder Datumsangaben können dynamisch abgerufen werden und sind angereichert mit qualitativ eruierten Patientenangaben (Titel, Beruf, Adresse). Dies ermöglicht eine alternative Daten-Repräsentation z.B. der Adressangaben in einer interaktiven Kartendarstellung. Weiterhin lässt sich das Krankenjournal DF5 mit Hilfe der verschiedenen in den Voyant Tools bereitgestellten Tools und Visualierungen analysieren.